Montag, 16. Oktober 2017

(Quilting) ein Babyquilt für meine Sternenkinder

(Werbung- durch Markennennung/Verlinkung! Das hier gezeigte Material/ Produkte wurden von mir käuflich erworben und wurden mir nicht bereit gestellt. Sollte mir Materialien oder Produkte zur Verfügung gestellt werden, ist der Post dementsprechend zusätzlich gekennzeichnet)

Achtung! Heute gibt es einen sehr persönlichen emotionalen Blick in den Werdegang zu diesem Babyquilt.
Mancher Weg ist schwer, beschwerlich und es kostet einen ungemein viel Kraft die Situationen zu meistern. Doch mit viel guter, teils professioneller Unterstützung kann man Dinge angehen, wenn sie auch auf den ersten Blick so groß und unüberwindbar wirken.
Glatt als wollte man einen Berg besteigen und es geht einem schon beim Anblick die Puste aus. Als ich damals mit unserem ersten Sternenkind schwanger war, habe ich begonnen aus sehr liebgewonnenen schlichten Farben (allesamt aus dem Hause Stof) die ersten Teile eines Babyquilts zuzuschneiden und das Top beinahe fertig zusammengebracht.
Mit dem Schockmoment wanderte das was fertig war in den Schrank. Der Anblick tat so weh, ich wollte es einfach ganz weit weg legen. Nun ja, nach vielen Tränen wurde es besser und er wanderte mit ersten Ultraschallbildern, Mutterpass und Co. in eine schöne Erinnerungskiste. Es tat gut das Stück angefangenen Glücks nocheinmal zu streicheln und mit einem Abschiedsmoment verbunden gut wegzulegen.



Dann kam in diesem Frühjahr einer neuer Moment voller Freude und Hoffnung. Oh, was für eine Freude, doch sie wärte nicht lange. Es fiel uns schwer über das Unfassbare zu sprechen. Sich zu haben ist der wichtigste Halt in solchen Momenten. Nicht jede(r) ist in jeder Situation der richtige Ansprechpartner. Wie und was genau vor sich gegangen ist, dass wissen nur ganz wenige, Vertraute und Verbündete, im Leid das Gleiche erfahren zu haben.



Mit dem (Rück)halt meines Mannes und einiger Hilfe den Weg zurück zu finden, wieder zu hoffen und an das gute Ende zu glauben oder wie eine sehr liebe Freundin sagt "und ist es noch nicht gut, dann ist es nicht das Ende", war ein steiniger Weg, aber ein Weg der Erfahrungen.

Es sind gerade die schwierigen Momente, die uns um einige Erfahrungen reicher machen...

Erfahrungen über Mitmenschen, ihre Reaktionen, Anmaßungen, Ansprüche auf sich einmischen dürften, zu werten und zu urteilen und den Menschen, die einfach da sind. Jeder Mensch hat seine Art mit solchen Situationen umzugehen. Doch den am nächsten Betroffenen noch Vorwürfe zu machen, es meinen besser zu wissen, dass macht es den Menschen nicht leichter sich zu öffnen und es im Guten zu verarbeiten.



Und sei es noch so traurig etc. wir haben den Weg nehmen müssen, wie er kam, manchmal ein dickes Fell zu haben, hat geholfen und ja... ich habe mich dieser Erinnerungskiste gewidmet. Das angefangene Quilttop hervorgeholt, es fertig gearbeitet und dem Quilt sein Quilting gegeben.
Mit jeder Naht, mit jedem liebevollen Gedanken an beide Sternenkinder, meine Wünsche für sie und jedem handgenähten Stich des Bindings konnte ich viel besser verarbeiten. Ich konnte all meine Fragen, Hoffnungen und Wünsche in dieses Projekt legen. Es fertig aufs Sofa zu legen, über die Quiltnähte zu streichen und beim Anblick an diese beiden Seelen zu denken, dass gibt nach vielen Tränen Kraft.


Aus den übrig gebliebenen HSTs dieses Quilts habe ich ein Drawstring Bag genäht, er ist befüllt mit ganz anderen Erinnerungen an einem für uns ganz besonderen Ort. Durch den Quilt, welcher hier in unserer Mitte ist, haben wir immer eine Verbindung dorthin.



Ich danke allen, die bis hierher gelesen haben und durch das Lesen dieser Zeilen Verständnis entgegen gebracht haben.

Dieser Quilt gehört auf Grund seiner Farbwahl und dem Zeitpunkt an dem wir hätten unser zweites Sternenkind unter anderen Umständen gesund in die Arme schließen können genau hier hin.

Alles Liebe

Judith